1. Etappe: München – Prag

Das Losfahren ist ja das Schwierigste. Ständig fällt einem noch etwas ein, was man erledigen müsste.
Aber jetzt war’s genug: Fertig werden, Abfahrt! ’s musste.

Bei erträglichen Temperaturen ging es zur Vertretung der KFZ-Versicherung, um erneut die Grüne Karte zu holen. Denn ohne Grüne Karte, keine Einreise in die Ukraine, heisst es. Die erste Grüne Karte ging beim Packen verloren. Evtl. finde ich sie ja im untersten Winkel der 22. Packsacks, wenn ich in der Mongolei mein Flickzeug suche. Dank der architektonisch wertvollen Entscheidung den Bürgersteig schräg abfallend zu bauen, legte sich meine Maschine erstmal aufs Ohr.
Erkenntnis Nr. 1: Hab wirklich viel mit
Erkenntnis Nr. 2: Nach schräg kommt weg
Erkenntnis Nr. 3: Allein bekomm ich die nicht mehr hoch
Zwei Männer halfen mit. Kinderspiel.
Karte geholt, auf den Mittleren Ring und ab auf die A9. Wurde kurz vor der Allianz Arena von einer Laola-Welle verabschiedet! Klasse! Danke Martina! 🙂
Kaum was los. Gutes Wetter. Bei ner Rast fünf Russen auf BMW-Motorrädern getroffen, die auf dem Weg nach München waren. Wie sie meinten, wäre das die Heimat ihrer Maschinen. Ich sagte nicht, dass die BMWs in Berlin gefertigt werden. Sie brauchten keine 10 Sekunden, um mich verrückt zu halten: „Allein mit dem Motorrad nach Vladivostok? Wahnsinn!“ Es folgten zahlreiche Tipps für die Reise und Fotosessions mit meiner Maschine.
In Prag angekommen, regnete es. Nein. Es schüttete. Dann regnete es. War super auf und in den Trambahnschienen. Sah mich schon mehrfach mit der Maschine und dem halben Hausstand am Boden liegen, während genervte Familienväter in ihren Autos hinter mir von der Arbeit kommend, nur hupend versuchen Platz zu schaffen. Aber die Maschine blieb ruhig. Brav.
Mit Patrik getroffen. Alter Schulfreund, den ich schon ne halbe Ewigkeit nicht mehr sah. Gut unterhalten, ne tschechische Spezialität probiert: Kofkola (oder so ähnlich…ne Art Cola) und Schweinebraten mit Knödel auf süß-pikanter Soße. War gut.
Morgen geht’s in die Stadt. Egal wie das Wetter wird: Es passt. Entweder lässt es die Goldene Stadt leuchten oder Kafka näher bringen.

5 Antworten auf „1. Etappe: München – Prag“

  1. Man, da werd ich ja gleich neidisch (naja, nicht auf den Regen in Prag, aber es gibt ja kein schlechtes Wetter)
    Und wenn Du so weiter schreibst, dann kannst Du das am Ende Deiner Reise zusammenfassen und als Buch veröffentlichen.

    Viele Grüße und Hals- und Beinbruch

    Michael und Bianca

    1. …dann muss ich das ja aber noch in richtiges Deutsch bringen… Das bekomm ich nicht hin! Bitte selbst ausdrucken! 😉

      Schöne Grüße von der Krim
      Christian

  2. Wie geil, mein Bruderherz! Die ersten Schritte und Fahrtkilometer und das erste Aufheben der Maschine sind geschafft – es sind jeweils wohl die schwersten..
    Sammle Deine Erkenntnisse ruhig weiter in diesem Blog und lass uns teilhaben, dann wird es die „Neue Erkenntnistheorie eines Mannes, der auf einem Motorrad auszog, um gegen die Erdumdrehung anzutreten“ oder kurz gesagt: „Chrissi drives east“ 😉
    Viel Spaß und genieß diese Freiheit!

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